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Familienaufstellung München

Die Ursachen hierfür liegen meist über Generationen hinweg an einem Erbe von Gefühlen und Verhaltensweisen der Vorfahren. Ich unterstütze Sie dabei, sich aus übernommenem Schmerz, Leid und Verstrickungen zu lösen, damit die Lebenskraft wieder in Bewegung kommt und Sie Ihre Familie als kraftspendende Quelle erleben.

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Manchmal scheinbar schier unmöglich: Abschied nehmen – loslassen

Manchmal scheinbar schier unmöglich: Abschied nehmen – loslassen

Nichts ist für die Ewigkeit – genau diese Weisheit und Tatsache führt uns manchmal an die Grenzen unserer psychischen Belastbarkeit. Besonders schmerzliche Situationen erleben wir, wenn ein sehr nahe stehender Mensch von uns gegangen ist. Die einsetzende Trauer ist ein buntes Potpourris von Gefühlen. Zorn und Wut gehören ebenso dazu, wie Trennungsschmerz und unendlich scheinende Traurigkeit. Depressive Phasen treten auf, genau wie solche, in denen wir uns vollkommen allein gelassen und unvollkommen fühlen. Mit der Zeit und mit dem Weinen ändert sich das Gefühlsbild, denn vor unserem geistigen Auge erscheinen Bilder schöner Momente, die wir mit dem Verstorbenen erlebt haben, genau wie Augenblicke der Glückseligkeit. Im Normalfall verblasst der Schmerz und zurück bleiben positive Erinnerungen, wobei sich immer wieder der Wunsch meldet, die Person wäre noch unter uns – dies aber nur für die Dauer eines Wimpernschlages. Ist dieser Ablauf nicht vorhanden, bleibt der Schmerz und die Sehnsucht nach der verstorbenen Person dominant erhalten, fehlt die Fähigkeit Abschied zu nehmen, loszulassen. Oft können diese Menschen auch nicht weinen, was zur Schmerzbewältigung aber wichtig ist. Forschungsergebnisse haben aufgezeigt, dass in den Trauertränen Stresshormone enthalten sind. Wir weinen uns quasi den Stress des Verlustes von der Seele.

Loslassen – die Fähigkeit einen Neubeginn zu wagen

Es gibt zahllose Situationen, in denen wir Abschied nehmen können. Manche davon klingen auf den ersten Blick profan, können Menschen aber trotzdem vor ernste Trennungsprobleme stellen. Dabei ist unser gesamtes Leben übervoll von Abschieden, Trennungen und dem Verzicht auf etwas, was wir liebgewonnen hatten.

Bereits bei der Geburt muss das Baby von seiner gewohnten Umgebung im Mutterleib Abschied nehmen, was zumeist mit lautstarkem Geschrei quittiert wird. Wir nehmen Abschied vom Kindergarten, um in der Grundschule mit dem sogenannten „Ernst des Lebens“ zu beginnen. Kaum an die Grundschule gewöhnt, geht es in die nächste Bildungseinrichtung, später vielleicht zur Universität oder in eine Ausbildung inklusive Berufsschule.
Wir nehmen Abschied von unserem ersten Auto, welches uns besonders am Herzen liegt. Vielleicht, weil wir darin unseren ersten Kuss erhielten. Wir sagen Freunden Lebewohl, weil wir oder sie aus beruflichen Gründen an einen weit entfernten Ort ziehen.

All diese Situationen, in denen wir Abschied nehmen, Lebewohl sagen, bringen immer die Chance für etwas Neues mit sich. Zieht ein Freund weg, haben wir mehr Zeit, um andere Menschen zu treffen, neue Freunde zu gewinnen. Wird unser erstes Auto auf dem Schrottplatz der Wiederverwertung zugeführt, wartet beim Autohändler schon der deutlich zuverlässigere Nachfolger, mit dem wir tolle Reisen und Touren unternehmen werden.

Wenn es schwerfällt oder unmöglich ist, loszulassen

Mitunter gibt es Menschen, die in bestimmten Situationen unfähig sind oder große Schwierigkeiten damit haben, Abschied zu nehmen, loszulassen. Diese Personen empfinden einen nicht nachlassenden Trennungsschmerz, was sie unfähig macht, ihr normales Leben weiterzuführen. Besonders häufig tritt dieses psychologische Phänomen bei Eltern auf, die ihren Nachwuchs im Kindesalter verloren haben. Insbesondere dann, wenn der Verlust durch einen Unfall oder ein Gewaltverbrechen eingetreten ist oder wenn das Kind als vermisst gilt. Genau dann ist es angeraten, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, beispielsweise durch eine Familienarbeit.

Bei einer solchen systematischen Aufstellung werden die Beziehungen und Bindungen einer Person zu seinem Umfeld dargestellt und analysiert, zumeist innerhalb der Familie. In diese Netzwerkanalyse der Familienarbeit können auch bereits verstorbene Personen eingebunden werden. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn dem Betroffenen neue Bindungsmöglichkeiten aufgezeigt werden sollen, die er in seinem Schmerz nicht als Alternative wahrnimmt.

Familienarbeit bzw. -aufstellungen sind auch in Einzelsitzungen möglich. Gerade für sehr introvertierte Menschen, denen es schwer fällt, sich in der Gruppe zu öffnen, kann dieses Verfahren die richtige Wahl sein. Am Anfang steht ein Anamnese-Gespräch, bei dem so viel Wissen wie möglich über die Familiengeschichte gesammelt wird. In den einzelnen Sitzungen gerät der Klient mit Hilfe des Atems in einen tiefenentspannten Zustand, der es ihm ermöglicht, unbewusste Konflikte und familiäre Verstrickungen ins Bewusstsein zu holen, sie zu bearbeiten und zu befrieden.

Was ist Trennungsschmerz eigentlich?

Um das Leiden beim Abschied nehmen besser zu verstehen, ist es wichtig die Komponenten zu kennen, aus denen sich dieser Schmerz zusammensetzt. Um es gleich vorweg zu nehmen: Jeder Trennungsschmerz setzt sich aus mehreren Teilen zusammen, die je nach Situation in unterschiedlicher Stärke vorhanden sind.

Der Verlust von Vertrautheit

Fühlen wir uns in der Gegenwart eines bestimmten Menschen besonders wohl, oder wir haben zu einem Gegenstand ein persönliches Verhältnis aufgebaut, vielleicht zum Auto, dann fehlt nach dem Abschied diese vertraute Atmosphäre, in der wir uns unbekümmert zurücklehnen und entspannen konnten. Haustierbesitzer kennen dieses Gefühl, wenn das geliebte Tier nicht mehr ist, und sie sich mit jeder Faser ihres Herzens nach den Liebesbekundungen von Hund oder Katze sehnen.

Wegfall eines Gesprächspartners

Auch hier ist Dingliches nicht ausgeschlossen, denn nicht wenige Menschen sprechen mit ihrem Auto, dem Computer oder dem vielgenutzten Fahrrad, denn sie haben den Gegenstand personifiziert, ihm eine Identität verliehen.

Liebesentzug

Der Entzug von Liebe und Zuneigung hinterlässt ein emotionales Loch, in welchem manche Menschen bis in die Unendlichkeit zu fallen scheinen. Das schmerzhafte Verspüren von Liebesentzug tritt besonders dann auf, wenn Menschen ihren Partner, ein Kind oder das Haustier verloren haben.

Kontrollverlust

Es mag etwas befremdlich klingen, aber wir Menschen lieben es, zu kontrollieren. Mit dem Weggang eines Menschen, mit dem Verkauf des Autos verlieren wir die Kontrolle darüber, was das Gefühl der Ohnmacht, der Machtlosigkeit hervorruft. In der Tat gibt es Menschen, bei denen der Trennungsschmerz fast ausschließlich aus diesem Kontrollverlust besteht, was dringend den Besuch bei einem erfahrenen Psychotherapeuten erfordert.

Wut

Zum Trennungsschmerz gehört Wut, denn wir trauern auch verpassten Gelegenheiten nach und wir wollten doch noch dies und jenes unternehmen.

Loslassen lernen

Wer unfähig ist oder große Probleme damit hat, Abschied zu nehmen, loszulassen, der kann unter einer Vielzahl von Hilfsangeboten wählen.

  • Die Familienarbeit, durch welche die tatsächliche Bindung und Alternativen aufgezeigt werden.
  • Selbsthilfegruppen, in denen Menschen in unterschiedlichen Stadien des Trennungsschmerzes gegenseitige Unterstützung bieten und Erfahrungen austauschen.
  • Eine Trauerberatung, wie sie durch Psychologen, Psychotherapeuten aber auch durch Menschen angeboten wird, die quasi tagtäglich mit dem Tod zu tun haben.

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